„Die Corona-Warn-App unter der Lupe“

 

Seit sie in der Nacht zum 16.06 veröffentlicht wurde gab es bereits mehrere Millionen Downloads, doch was genau verbirgt sich hinter der „Corona-Warn-App“? Angepriesen als Unterstützung im Kampf gegen Corona hat das Robert-Koch-Institut in Zusammenarbeit mit der Telekom und SAP eine App herausgebracht die helfen soll festzustellen ob Personen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.

Doch wie genau funktioniert die App?

Die Nutzung der App ist freiwillig und jeder Bürger ab 16 Jahren kann sie sich herunterladen. Laut der Bundesregierung, „nutzt die Warn App die Bluetooth Technik, um die Begegnungsdauer und den Abstand zwischen Personen zu messen, die die App installiert haben. Die Smartphones merken sich Begegnungen, wenn die vom RKI festgelegten Kriterien zu Abstand und Zeit erfüllt sind. Dann tauschen die Geräte untereinander Zufallscodes aus. Werden Personen, die die App nutzen, positiv auf das Coronavirus getestet, können sie freiwillig andere Nutzer darüber informieren.“

Welche (personenbezogenen) Daten werden in der App gespeichert?

Das Programm habe eine massive Sicherheitslücke und öffne Hackern Tor und Tür, war häufig vor der Veröffentlichung zu lesen. Doch wie steht es wirklich um Ihre Datensicherheit? Die Bundesregierung hat auf ihrer Webseite die wichtigsten Fragen beantwortet und zu dem Thema personenbezogene Daten und die Corona-Warn-App eine Stellungnahme veröffentlicht, welche versichert das Daten jederzeit sicher sind und die Nutzung der App jederzeit anonym stattfindet. Bei der Anmeldung in der App müssen keine personenbezogenen Daten angegeben werden und die dezentrale Datenspeicherung sowie die vollumfängliche Pseudonymisierung sollen ein Höchstmaß an Schutz bieten. So soll auch eine Person die positiv auf Corona getestet wurde, nicht erfahren, welche Personen, mit denen eine Begegnung stattgefunden hat, informiert werden. Kontaktpersonen erhalten auch keine Informationen über die positiv getestete Person.    

Wie wird der Datenschutz bei der Corona-Warn App gewährleistet?

Die Bundesregierung versichert, dass der Schutz der Privatsphäre höchste Priorität hat. In Zusammenarbeit mit dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit sowie dem Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik wurde die App entwickelt, um den höchsten Standards zu genügen. Die dezentrale Datenspeicherung bedeutet, dass die gesammelten Daten auf dem eigenen Smartphone gespeichert werden und nicht auf einem zentralen Server der eine potentielle Angriffsfläche für Hacker bieten würde. Auch findet die App nicht heraus wo sich die Person aufhält, sondern es wird nur übermittelt welche App-Nutzer sich in der Nähe befinden.

Welche technischen Hürden gibt es?

Laut mehreren Medienberichten klagen die Gesundheitsämter über mangelnde Technik im Bezug auf Telematik Strukturen. Die Testlabore und Gesundheitsämter sind bisher nicht mit der notwendigen digitalen Infrastruktur ausgestattet, um den technischen Anforderungen gerecht zu werden. Auch stellt sich die Frage, ob die Labore digitalisiert genug sind, um nach einem positiven Testergebnis die Daten an ein System zu schicken und einen QR-Code zu generieren, der in die App eingelesen werden kann.